Hoffnung für den Humboldtblick


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Stadtdezernent spricht von Eröffnung in den ersten Monaten des kommenden Jahres

Der Stadtdezernent für Tourismus von La Orotava hat eine gewagte Ankündigung gemacht. Domingo Acosta teilte mit, dass der Humboldtblick im Laufe der ersten drei Monate 2008 endlich wiedereröffnet werden wird.

Angeblich sollen bis dahin alle verwaltungstechnischen Hürden genommen und somit der bürokratische Teil der Inbetriebnahme überwunden sein. Vorerst sei ein Abkommen mit der zukünftigen Betreiberfirma „Teide Soft“ getroffen worden, demzufolge sich dieses Unternehmen zur „umgehenden“ Instandsetzung des heruntergekommenen und durch Graffitischmierereien verunstalteten Neubaus verpflichte, erklärte Acosta.

Im November 2006 wurde von der Stadtverwaltung La Orotavas mitgeteilt, dass „Teide Soft“ die Betreiberlizenz für vorläufig acht Jahre und einer Jahresmiete von 10.800 Euro erhalten habe. Wie jetzt eingeräumt wurde, hat „Teide Soft“ den endgültigen Mietvertrag noch immer nicht unterzeichnet.

Als erste Maßnahme zur Instandsetzung des einst berühmtesten Aussichtspunktes Teneriffas sollen neue Absperrungen angebracht werden, um zu verhindern, dass die Gebäudemauern nach der Reinigung erneut besprüht werden. In diese Säuberungs- und Instandsetzungsaktion sollen 6.000 Euro investiert werden.

Beschämend

Die Neugestaltung des berühmten Humboldtblicks über dem Orotavatal und die darauffolgende jahrelange Verwahrlosung des 800.000 Euro teuren Objektes sind ein beschämender Abschnitt in der Geschichte des Tourismus.

1999 wurde der Mirador für Besucher gesperrt. Es folgten jahrelange Bauarbeiten und an dem ehemals offenen Aussichtspunkt entstand ein hoch ummauertes Gebäude. Die Bauarbeiten wurden 2005 abgeschlossen. Seither wurde immer wieder die Eröffnung angekündigt – zuletzt im November 2006. Damals hieß es aus dem Rathaus von La Orotava, dass die Betreiber den Mirador „spätestens im Februar 2007 eröffnen werden“. Bis heute hat sich nichts getan. Wer die Aussicht genießen möchte, die seinerzeit Alexander von Humboldt überwältigte, der muss sich mit dem Blick von einem benachbarten Aussichtspunkt aus begnügen, und der nach dem deutschen Naturforscher benannte Mirador ist inzwischen zu einem Schandfleck verkommen.

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