Ein Pionier ist abgetreten


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Kurt Konrad war einer der Väter des Tourismus im Süden Teneriffas

Der Architekt und Unternehmer Kurt Konrad, der seit den siebziger Jahren einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der Touristikzonen im Süden Teneriffas geleistet hat, ist auf seinem Landsitz in Puerto Octay im Süden von Chile im Alter von 75 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben.

Puerto Octay – 1971 kam der deutschstämmige Architekt mit dem unternehmerischen Weitblick und dem Mut zum Risiko auf die Insel, als der Tourismus im Süden sozusagen noch in den Kinderschuhen steckte. Zusammen mit der Familie Domínguez entwickelte er die Urbanisation San Eugenio, das Herzstück von Playa de las Américas.

Im Laufe der Jahre entstanden unter seiner Federführung zahlreiche Hotels und Ferienanlagen in der Zone, aber auch in Los Gigantes und auf La Gomera. Als 1983 das Hotel Las Palmeras eingeweiht wurde, galt es lange Zeit als das Juwel von Playa de las Américas. Aber auch der Yachthafen Puerto Colón mit dem Club Náutico und die Golfanlage Costa Adeje sind Projekte von Kurt Konrad. In den Zeiten des großen Tourismus-Booms beschäftigte die Firma Kurt Konrad y Cia. bis zu dreitausend Angestellte.

Seinerzeit setzte er sich nach Kräften für die Gründung einer deutschen Schule ein und stellte auch das erforderliche Grundstück zur Verfügung. Das Colegio Alemán Alexander von Humboldt, später Colegio Costa Adeje ist heute ein bedeutendes Schulzentrum im Süden der Insel. Die Freiwillige Feuerwehr und die Jugendfeuerwehr von Adeje wurden ebenfalls auf Initiative von Kurt Konrad ins Leben gerufen.

Doch nicht nur dem Bau von Hotels, Appartementanlagen und touristischen Anlagen galt sein Interesse, er versuchte auch der Destination Teneriffa-Süd ein besseres Niveau zu vermitteln. Immer wieder lud er die Bürgermeister und für den Tourismus verantwortliche Personen der Gemeinden Adeje und Arona zu Reisen in vorbildlich geführte Urlaubsgebiete im In- und Ausland ein, um ihnen am praktischen Beispiel zu zeigen, wie es gemacht werden muss.

Sein letztes bedeutendes Projekt war das Hochleistungszentrum für Sportler „Tenerife Top Training“, das er, wie Cabildopräsident Ricardo Melchor in seinem Nachruf unterstrich, weniger aus Gewinnstreben als zum Wohl und zum Vorteil der Insel errichten ließ.

Der Tod von Kurt Konrad hat nicht nur im Inselsüden, sondern auf der ganzen Insel Betroffenheit und Trauer ausgelöst.

Ein Pionier ist abgetreten, der für den Tourismus der Insel Teneriffa Großes geleistet hat.




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