Sporthafen Puerto de la Cruz: Vergabeverfahren gescheitert
Wäre alles nach Plan gegangen, würde heute schon feststehen, ob und durch wen der ersehnte Sport- und Fischereihafen sowie ein angeschlossener maritimer Freizeitpark in Puerto de la Cruz gebaut und betrieben werden soll.
Doch nun droht das für die Zukunft der Stadt so entscheidende Projekt abermals zu scheitern.
Die beiden einzigen Bewerber im Verfahren der öffentlichen Ausschreibung sind vorzeitig ausgeschieden, noch bevor die Vergabekommission auch nur begonnen hat, die eingereichten Angebote zu bewerten. Schon beim ersten der drei Umschläge, die jeder Teilnehmer im Ausscheidungsverfahren einreichen muss, dem Umschlag A, der allgemeine Angaben, unter anderem Nachweise zur Identität des Unternehmens bzw. Unternehmers, zu gültigen Versicherungen, Solvenz sowie Dokumente, die belegen, dass Steuern und Sozialabgaben bezahlt sind, enthält, kam das Aus. Sowohl beim Konzern Entelo, bestehend aus dem katalanischen Unternehmen „World Trade Center Barcelona“ sowie den Firmen Eneas Real Estate und Zenbu Investments mit Sitz in Madrid, als auch im Fall des kanarischen Architekturbüros „Menis Arquitectos SL“ waren die geforderten Unterlagen unvollständig, und die Bewertung der Angebote musste zunächst vertagt werden.
Nachdem jedoch alle Fristen für die Nachreichung der Dokumente verstrichen waren, ohne dass die erforderlichen Unterlagen eingegangen wären, musste die Vergabekommission das Verfahren schweren Herzens für gescheitert erklären. Bei beiden Bewerbern fehlte es an den vorgeschriebenen Bankbürgschaften.
Wie der geschäftsführende Direktor der Kanarischen Häfen, Juan José Martínez, erklärte, ist damit jedoch noch nicht aller Tage Abend. Im kanarischen Hafengesetz ist nämlich auch die Möglichkeit vorgesehen, auf dem Verhandlungswege zur Vergabe der Bau- und Betriebskonzession zu kommen. Eben darauf beruft sich der Konzern Entelo und bekundet weiterhin Interesse daran, die Konzession für das Projekt zu erhalten, während „Menis Arquitectos SL“ sich nach dem Scheitern des öffentlichen Ausschreibungs- und Vergabeverfahrens nicht mehr weiter darum bemüht, den Zuschlag zu bekommen.
Nun muss das Angebot, das Entelo für die Verwirklichung des Sporthafenprojekts einreicht, von der Hafenbehörde geprüft werden. Gelangt diese zu dem Schluss, dass der Vorschlag umsetzbar ist, wird dieser im amtlichen Anzeiger publiziert und der Entwurf einen Monat lang öffentlich ausgestellt.
In diesem Stadium könnte es passieren, dass eine oder mehrere weitere Firmen ihren Hut in den Ring werfen und es so nochmals zu einem Vergabeverfahren kommt.
Die neuen Investoren wären dann jedoch nicht mehr an die Eckdaten der ursprünglichen Planung gebunden, die dem Entwurf des Ingenieurbüros Teno Ingenieros und einer Investitionssumme von 170 Millionen Euro entsprechen.
Sie könnten dann auch kleinere, kostengünstigere Projekte einreichen, sofern sie erweiterbar sind. Mindestens ein ausreichend großer Fischereihafen für die bestehende Flotte und ein mögliches Wachstum derselben, ein Sporthafen für 250 Boote und ein maritimer Vergnügungspark müssen realisiert werden.
Wie Hafendirektor Martínez erklärte, könnte es sehr schnell zu einer Verwirklichung kommen, wenn alle Unterlagen vollständig sind und sich keine weiteren Firmen bewerben.