Yeremis Mutter wird auf Facebook gemobbt


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Die Familie des seit sieben Jahren vermissten Jungen ist Zielscheibe von anonymen Feindseligkeiten

Ithaisa Suárez, die Mutter des kleinen Yeremi Vargas, der vor sieben Jahren beim Spielen auf einem unbebau­ten Nachbargrundstück verschwand, hat nicht nur die quälende Ungewissheit zu verkraften, was aus ihrem Kind geworden ist, ob es schon lange tot ist oder noch am Leben, ob es ihm gut geht oder ob es Qualen leidet.

Sie sieht sich auch – und das schon zum wiederholten Male – anonymen Anfeindungen aus sozialen Netzwerken ausgesetzt.

Dieses Mal ist es wahrscheinlich ein Verwandter, ein Cousin der schon des Öfteren damit  angegeben hat, er habe Informationen über das Verschwinden Yeremis. Er soll über zwei erfundene Facebook-Profile in verfälschender Art und Weise Informationen aus Ithaisas privaten Konversationen gepostet haben, die mit einem USB-Speicherstick von einem Computer gestohlen wurden, den sie an einen Verwandten weitergegeben hatte. Sie berichtet weiter, dass er ihr gegenüber Morddrohungen ausgestoßen habe.

Schon im vergangenen Jahr hatte die Familie von Yeremi Mobbing über die Internetplattform Twitter zu ertragen. Eine 20-Jährige, die sich selbst einen „schwarzen Humor“ bescheinigt, hatte damals gefühllose und gruselige Vermutungen darüber gepostet, wo Yeremi sei und was ihm wohl gerade geschehe, darüber hinaus stellte sie Behauptungen auf wie beispielsweise, der Junge sei weggenommen worden, weil er vernachlässigt wurde oder er sei entführt worden, weil die Mutter ihren angeblichen Drogenkonsum nicht bezahlt habe.

Immer wieder wurde auch Ithaisa Suárez‘ unermüdlicher Einsatz in den Medien, mit dem sie erreicht hat, dass das Schicksal von Yeremi und anderen vermissten Kindern im öffentlichen Bewusstsein blieb und die Suche nach ihnen immer neue Impulse erhielt, umgedeutet als der Versuch, aus dem Verschwinden ihres Sohnes Profit zu schlagen – die gemeinste aller Verleumdungen.




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