Weniger Rauch – aber Straßen voller Kippen
(von Wochenblatt)
Bilbao verteilt kostenlose Hand-Aschenbecher
Spanien ist tatsächlich seit Inkrafttreten des Antitabak-Gesetzes am 1. Januar dieses Jahres zu einem weitgehend rauchfreien Raum geworden. Zumindest aber hat nun jeder Nichtraucher in großem Umfang die Möglichkeit selber zu entscheiden, ob er den Qualm anderer einatmet oder nicht.
Bilbao - Derzeit kämpfen insbesondere die lokalen Behörden aber noch mit einem unerwarteten und unangenehmen Nebeneffek. Denn die Tatsache, dass Raucher aus so gut wie allen öffentlichen Gebäuden und Institutionen, zahlreichen Bars und Restaurants und natürlich dem Arbeitsplatz verbannt sind, hat zu einer extremen Anhäufung von Zigarettenkippen auf Spaniens Straßen geführt. Vor allem vor großen Bürohäusern und Einkaufszentren sowie an den Eingängen zu Metro-Stationen sind häufig regelrechte Kippen-Berge zu beobachten. Die sind von den eingesetzten Sonder-Säuberungsteams kaum zu bewältigen.
Und da die in großer Anzahl aufgestellten Stand-Aschenbecher bislang noch nicht den gewünschten Effekt haben, hat beispielsweise die baskische Stadt Bilbao jetzt eine Sonderaktion angekündigt, um das Problem in den Griff zu bekommen. Demnach werden in Kürze 20.000 Hand-Aschenbecher verteilt, die verschließbar sind und in etwa die Form einer kleine Schachtel haben. Also von Rauchern problemlos und jederzeit mit sich geführt werden können.
Die kleinen Aschenbecher sind kostenlos und werden an den bekannten Raucher-Ecken verteilt. Es handle sich dabei in keiner Weise um eine Art der Tabakkonsum-Förderung, beschwichtigt die Stadtverwaltung schon im Vorfeld mögliche Kritiker, es gehe lediglich darum, die Straßen sauberer zu halten. Im März sollen außerdem über tausend neue Abfalleimer mit eingebautem Aschenbecher aufgestellt werden.