Über eine Million Wohnungen stehen leer

(von Wochenblatt)

Durchschnittlich werden die Immobilienfirmen drei Jahre brauchen,um die Bestände zu verkaufen


Spanien ist auf dem besten Weg, sich in einen „Friedhof leer stehender Wohnungen“ zu verwandeln. Die Immobilienfirmen haben das Jahr 2008 jedenfalls mit 1,05 Mio. Neubau-Wohnungen abgeschlossen, für die sie keinen Käufer gefunden haben.

Madrid - Wenn die durchschnittliche Verkaufsrate des vergangenen Jahres (die stetig gesunken ist) auch 2009 beibehalten wird, werden die Immobilienfirmen über drei Jahre brauchen, um diese Wohnungen an den Mann zu bringen.

Das jedenfalls ist einem Bericht zu entnehmen, den der Verfasser José García-Montalvo, Lehrstuhlinhaber für Angewandte Wirtschaftswissenschaften der Universidad Pompeu Fabra, Ende Januar in der Sparkassen-Stiftung Funcas vorstellte.

Nach seiner Untersuchung verstehen es einige autonome Regionen Spaniens besser als andere, sich, nach dem Einbruch des Immobilienmarktes, den neuen Gegebenheiten anzupassen. Demnach ist in Madrid beispielsweise parallel zum Einbruch des Sektors auch die Bautätigkeit zurückgegangen, sodass der Wohnungsvorrat bereits in etwa 2,2 Jahren verkauft sein wird. In Katalonien hingegen werden bis heute monatlich neue Wohnungen fertiggestellt, während gleichzeitig die Verkaufszahlen stetig sinken. Dort werden die Immobilienfirmen voraussichtlich mindestens fünf Jahre benötigen, um genügend Käufer für die Wohnungen zu finden, die in den Jahren ungebremster Bauwut errichtet wurden.

García-Montalvo erklärte in diesem Zusammenhang auch, dass die Preise mindes­tens um zwischen 40 und 50% im Vergleich zu den im ersten Quartal 2008 verzeichneten Höchstwerten sinken müssen. Da derzeit davon ausgegangen wird, dass die Immobilienpreise bereits um 10% gefallen sind, müssten sie also noch um über 30%zurückgehen, damit die Aussichten, Käufer zu finden, auch realistisch sind.

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