Über 5.500 Personen besuchten Lavaröhre

(von Wochenblatt)

Die „Cueva del Viento“ auf Teneriffa ist der längste europäische Lavatunnel


Seit der Eröffnung im Juni 2008 haben über 5.500 Besucher den Lavatunnel „Cueva del Viento“ in Icod de los Vinos besichtigt, wurde vom Rathaus von Icod de los Vinos, das zusammen mit dem Cabildo für die Verwaltung dieser natürlichen Touristenattraktion zuständig ist, mitgeteilt.

Die über 17 Kilometer lange Lavaröhre war lange Zeit geschlossen bzw. nur für Forscher zugänglich gewesen.

Am 20. Juni 2008 wurde schließlich ein Teilstück für geführte Besichtigungen freigegeben. Das Interesse an dieser besonderen Sehenswürdigkeit Teneriffas ist groß.

Kanarische Einwohner und spanische Urlauber aber auch viele Deutsche und Engländer haben die Gelegenheit wahrgenommen, ins Innere Teneriffas zu blicken und sich näher über den vulkanischen Ursprung der Insel zu informieren.

Die geführten Höhlenwanderungen mussten aufgrund der großen Nachfrage von täglich zwei auf drei aufgestockt werden.

Von Dienstag bis Samstag finden um 10.00, 12.00 und 14.00 Uhr geführte Expeditionen statt. Eine vorherige Anmeldung ist im Besucherzentrum erforderlich (geöffnet von 9.00 bis 16.00 Uhr). Die Teilnahme kostet 10 Euro, Residenten zahlen 8 Euro, Kinder 3 Euro.

Eine genaue Wegbeschreibung gibt es auf der Website www.cuevadelviento.net

Die „Cueva del Viento“ ist der längste Lavatunnel Europas und mit bislang erforschten knapp 18 Kilometern der zweitlängste der Welt. Experten vermuten allerdings, dass die Röhre noch länger ist. Wie alle Lavaröhren ist sie durch einen Lavafluss entstanden, der an der Oberfläche erstarrte aber im Inneren weiterfloss und so einen Hohlraum hinterließ. Wissenschaftler nehmen an, dass ihr Ursprung auf die Eruption des Vulkans Pico Viejo vor 27.000 Jahren zurückgeht.

Die Röhre verzweigt sich an vielen Stellen und in verschiedenen Höhen. Bei späteren Vulkanausbrüchen suchten sich die Lavamassen den einfachsten Weg abwärts durch vorhandene Kanäle, so wurde der Tunnel erweitert und neue Hohlräume bildeten sich.

Im Fluss erstarrte Wasserfälle aus Lava sind nur eines der vielen Naturwunder in der Cueva. Wissenschaftler fanden die versteinerten Reste von Eidechsen, die bis zu anderthalb Meter lang waren oder von Ratten, die doppelt so groß wie die heutigen Tiere waren. Abgesehen von den vielen fossilen Resten von Tieren, die die Biologen fanden, beherbergt die Vulkanröhre auch etwa 190 verschiedene wirbellose Tierarten, von denen 15 der Wissenschaft zuvor unbekannt waren.

Die Temperatur im Inneren der Röhre beträgt zwischen zehn und zwölf Grad Celsius bei einer recht hohen Luftfeuchtigkeit von etwa 80%. Wie eine riesige Schlange windet sich der Lavahohlraum durch das Innere Teneriffas. Gewaltige Hö­henunterschiede, große Hohlräume und niedrige Durchgänge begegnen dem Besucher.

Die enorme geomorphologische Vielfalt präsentiert sich in Form von Lava-Stalaktiten, Lava-Wasserfällen, Terrassen und herabgestürzten Lava­brocken.



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