Teurer Spaziergang

(von Wochenblatt)

Unverschämte Strafe weil sie ihren Hund ausführte


An einem regnerischen Tag im April ging Mireia Cortina mit ihrem Hund am Strand von Tarragona spazieren. Badegäste waren keine da, und eine Tüte hatte sie auch dabei, falls ihr Hund sein „Geschäft“ machen müsste, so würde sie niemanden stören, dachte Mireia.

Tarragona - Doch sie hatte nicht mit dem Auge des Gesetzes gerechnet – genauer: der Stadtverwaltung, denn ein Stadtpolizist erspähte das frevelhafte Vergehen der Hundebesitzerin und verdonnerte sie zu einer Strafe von 1.125 Euro, für sie ein ganzes Monatsgehalt. Denn das Ordnungsamt verbietet das Mitbringen von Tieren an den Strand  und wertete den Tatbestand als „schwerwiegend“. Mireia konnte das nicht fassen „Ich kann nicht verstehen, warum die Strafe derart hoch ist, ich bin weder eine Wiederholungstäterin noch hat mein Hund jemals irgendwelche Probleme gemacht. Nicht einmal die Drogenhändler der Gegend bekommen solche Strafen.“

Die rigorosen Strafzettel der Stadtverwaltung hatten schon öfter für Kritik gesorgt. So mussten vor Kurzem ein paar Jugendliche 375 Euro Strafe zahlen, weil sie Kürbiskerne gegessen und die Schalen auf die Straße gespuckt hatten. Die Stadtverwaltung äußerte dazu: „Es kann sein, dass die Strafen übertrieben sind, aber in diesen Fällen sollen sie ein Exempel statuieren.“ Viele Bürger glauben aber eher, dass man die Stadtkasse füllen wolle. In Mireias Fall spielt auch der Zeitpunkt eine Rolle: Von Oktober bis März sind nämlich durchaus Tiere, auch Hunde, am Strand erlaubt. Ihr großes Pech, der März war gerade zuende gegangen.

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