Spanien setzt auf saubere Energie

(von Wochenblatt)

Elektroautos, Wind- und Wasserkraftwerke


Wie aus den neuesten Statistiken hervorgeht, gewinnt Spanien fast die Hälfte seines Stroms aus erneuerbaren Quellen. Genau sind es 24,2% Wasserkraft, 19,7% Windkraft und 2% Solarenergie, die das spanische Stromnetz versorgen.

Madrid - Damit hält Spanien den Weltrekord. An windigen Tagen erreicht der Anteil der Windenergie sogar 50%, doch bei geringer Nachfrage werden die Windmühlen als Erste abgeschaltet, da das dort, im Gegensatz zu Atomkraftwerken, kurzfristig problemlos möglich ist. Der Anteil des Atomstroms beträgt derzeit 21,2% und liegt mit der Windenergie etwa gleichauf, wobei im Februar dieses Jahres kurzfristig sogar der Windstrom die Nase vorn hatte. Der restliche Energieanteil wird mit Kohle, Erdgas und Öl erzeugt. Während die vorhandene Wasserkraft schon weitgehend genutzt wird, gibt es bei Wind und Sonne noch ein erhebliches Ausbaupotenzial.

Das europäische Elektro-Auto wurde in San Sebastián geboren

Die Strategie der spanischen Regierung, die Fabrikation von Elektroautos zu fördern, wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, bis zum Jahr 2014 rund 250.000 Fahrzeuge mit Elektroantrieb zu bauen, hat die Vizepräsidentin Maria Teresa Fernández de la Vega kürzlich mitgeteilt. Das ist in dem „Integrierten strategischen Plan des Elektro-Autos“ dargelegt, der in Kürze vorgestellt wird. In Rahmen einer Pressekonferenz, die nach der letzten Ministerratssitzung stattfand, teilte de la Vega mit, das für dieses Projekt in den kommenden zwei Jahren 590 Millionen Euro bereitgestellt werden sollen.

„Noch in diesem Jahr“, so die Ministerin, „werden in Spanien etwa zweitausend Elektroautos in Betrieb sein“. Die Ziele der Regierung, so unterstrich sie an anderer Stelle, lägen in einem technologischen Sektor der Zukunft. Jetzt sei ein wichtiger Augenblick für die Autoindustrie Spaniens.

Die geplanten 250.000 elektrischen oder aufladbaren Fahrzeuge – von denen 85 % in Flotten integriert sein werden, während sich die restlichen 15 % in privaten Händen befinden sollen – sind  nur ein Teil der globalen Schätzung von einer Million Autos, hybrid- oder elektrisch betrieben, mit denen das Industrieministerium arbeitet. Mit diesen Zahlen arbeitet das Ministerium, um die Produktion der spanischen Autoindustrie neu zu beflügeln.

Spanien war 2009 der zweitgrößte Fahrzeugbauer in Euro­pa, was unter anderem daran liegt, dass französische Firmen wie Peugeot und Citröen einen Teil ihrer Autos in Spanien bauen lassen. Präsident Zapatero möchte sowohl Privatkäufer als auch Firmen mit 20 % des Kaufpreises subventionieren, falls sie sich für die Anschaffung  eines Elektrofahrzeugs entscheiden. Maximal soll die Förderung 6.000 Euro betragen. Zapatero nannte die Elektromobilität „eine große Chance, die nicht verpasst werden darf“.

Abkommen mit den Städten

Der Plan der Regierung sieht auch ein Abkommen mit dem Verband der Gemeinden und Provinzen vor, damit die Vorzüge der Modernität auf dem gesamten spanischen Staatsgebiet genutzt werden können. Es soll auch ein Plan angefertigt werden, in dem die Aufladestationen für Elektrofahrzeuge in den Städten und Ortschaften verzeichnet sind.

Um den Elektrofahrzeugen Hilfestellung zu leisten, wird eine entsprechende städtische Verordnung angeregt. Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern sollen spezielle Pläne für die Unterstützung von Elektroautos entwickeln und dürfen dann die Bezeichnung „Stadt mit elektrischer Mobilität“ (CME) führen.


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