Frohe Weihnachten!
(von Wochenblatt)
“Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt.” Diese Worte stammen von Albert Einstein und dürfen besonders in der Weihnachtszeit an unser Gewissen rütteln und uns aus unserem wohltemperierten Wohlstand aufschrecken.
Die Zahl der unglücklichen Kinder ist eine verheerende Bilanz für unsere Erde und sollte uns animieren, unser Scherflein dazu beizutragen, das Ungleichgewicht dieser Welt ein wenig mehr ins Lot zu bringen.
In diesem zuende gehenden Einstein-Jahr 2005 darf zur Weihnachtszeit getrost ein weiteres Zitat von ihm fallen: „Liebe Nachwelt! Wenn ihr nicht gerechter, friedlicher und überhaupt vernünftiger sein werdet als wir sind bzw. gewesen sind, so soll euch der Teufel holen.“ (1953)
Einstein, dessen theoretische Arbeiten im Gegensatz zur allgemein verbreiteten Meinung keine bedeutende Rolle beim Bau der Atombombe und der Entwicklung der Kernenergie spielten, war überzeugter Pazifist, und deshalb möchten wir diesen Ausspruch in Zusammenhang mit der diesjährigen Verleihung des Friedensnobelpreises setzen, der soeben an die Internationale Atomenergie-Organisation in Wien verliehen wurde. Dies wirft erneut ein Schlaglicht auf eine Technologie, die sowohl ein Segen als auch, wenn sie versagt oder missbraucht wird, ein Fluch für die Menschheit ist.
Für den Normalbürger wird die Welt und die Umstände, in denen Entscheidungen getroffen werden, die unser Leben mehr oder weniger stark beeinflussen können, immer undurchschaubarer. Halten wir uns also, so gut es denn geht, an Einsteins zwei Jahre vor seinem Tode ausgesprochenen Appell an Gerechtigkeit, Frieden und Vernunft, der in dem seither vergangenen halben Jahrhundert nicht ein Jota an Aktualität verloren, sondern im Gegenteil an Gewichtigkeit gewonnen hat.
Wir wünschen allen unseren Lesern eine mit Frieden gesegnete Weihnachtszeit und ein neues Jahr, in dem der Friedensengel über uns alle wacht und uns vor Unheil bewahrt.
Ihr
Wochenblatt