Ein gefälschtes offizielles Schreiben sorgt für Aufregung

(von Wochenblatt)

Die Regierung Kantabriens lässt jetzt nach den Tätern fahnden

Die Regionalregierung von Kantabrien forscht nach den Autoren eines offenbar gefälschten offiziellen Schreibens der Finanzbehörde, in dem jeder Bürger im arbeitsfähigen Alter verpflichtet wird, 5.046 Euro für die Finanzierung der Verbindung des Hochgeschwindigkeitszuges AVE bis zur Provinzhauptstadt Santander zu zahlen. Santander - Das Schreiben ist mit dem offiziellen Wappen der Autonomen Region versehen und von einer Generaldirektorin der Steuerbehörde von Kantabrien unterzeichnet. Doch weder das besagte Amt noch der angeführte Posten existieren. Die Briefe wurden in den Städten Santander, Torrelavega und Corrales de Buelna zugestellt.

Besonders einfallsreich waren die Autoren bei der Wahl der Anschrift der imaginären Behörde, die sie mit Straße Ave Cäsar Nr.3 angaben. Der angegebene Telefonanschluss dagegen war real. Dort meldete sich das Sekretariat des Ressorts für öffentliche Bauten der Regionalregierung und dort gingen ungezählte Protestanrufe von aufgebrachten Bürgern ein.

Angesichts der Polemik, die in der Region herrscht, nachdem die Madrider Regierung die Ausgaben für Infrastruktur erheblich zurückfahren will und die Fertigstellung der AVE-Line nach Santander betroffen ist, wurde das Schreiben von vielen Menschen ernstgenommen. Darin heißt es unter anderem, es sei beschlossen worden, dass die Bürger 50 % der Finanzierung übernehmen müssen in Form eines Spezialbeitrags von 5.046 Euro pro Person. Die falsche Generaldirektorin droht den Verweigerern sogar mit gerichtlichen Schritten.

Und der Zahlungsmodus: Aktive Arbeitnehmer zahlen 30 % durch einen Zuschlag bei der Lohnsteuererklärung sowie 24 Monatsraten von 147,19 Euro, die gleich vom Gehalt abgezogen werden. Den Rentnern werden 30 % ihrer Pension einbehalten bis der Gesamtbetrag von 5.046 Euro bezahlt ist. Arbeitslose können bei einem Sparkassenverband einen zinslosen Kredit über diese Summe aufnehmen – verständlich, dass die Empörung in der Bevölkerung groß war.

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