Cayuco am Strand
(von Wochenblatt)
Auch der Winter hält die verzweifelten Menschen in Westafrika nicht davon ab, in Fischerboote zu steigen und sich über den Atlantik auf den Weg nach Europa zu machen.
Auf Teneriffa, El Hierro und La Gomera kamen seit Jahresbeginn wieder zahlreiche dieser Boote mit insgesamt über 800 westafrikanischen Immigranten an, das letzte davon am 14. Februar auf Teneriffa. Die Ankunft dieses Flüchtlingsbootes am Strand von Los Cristianos hat wieder einmal die Wirksamkeit des neuen Küstenüberwachungssystems SIVE in Zweifel gezogen, das auch dieses Boot nicht erfasst hatte.
Kurz vor 21.00 Uhr erreichte das Cayuco mit 75 afrikanischen Immigranten Las Vistas. Mindestens zehn Flüchtlinge mussten medizinisch versorgt werden und generell wiesen alle Erschöpfungserscheinungen auf. Die Rettungskräfte betteten die frierenden Menschen in Decken zunächst auf die Sonnenliegen, die am nächsten Morgen wieder von den Touristen belegt werden würden. Drei nach der Ankunft geflüchtete Bootsinsassen wurden kurze Zeit später von der Polizei aufgegriffen, als sie in der Nähe eines Urlaubshotels orientierungslos und barfuß umherirrten.
Das mauretanische Fischerboot, in dem die Immigranten die Reise unternommen hatten, blieb noch bis zum nächsten Tag am Strand liegen, wo es auch die Blicke der neugierigen Touristen auf sich zog.