Baustopp für Granadilla-Hafen soll bald aufgehoben werden
(von Wochenblatt)
Nur noch geringe Hoffnung für die Gegner
Worum es bei der Verabschiedung des umstrittenen neuen Artenschutzkatalogs in Wahrheit ging, war zwar ganz offensichtlich, offen ausgesprochen wurde es von institutioneller Seite jedoch vorsichtshalber nicht.
Jetzt besteht jedoch kein Zweifel mehr an den eigentlichen Absichten, denn am 29. Juni hat Teneriffas Hafenamt nämlich bereits die Aufhebung der vorläufigen Aussetzung der Bauarbeiten am umstrittenen Industrie- und Handelshafen von Granadilla gefordert.
Der vorläufige Stopp der erst kurz zuvor begonnenen Bauarbeiten war im März 2009 vom Obersten kanarischen Gerichtshof veranlasst worden. Trotz aller möglichen Bemühungen war es der kanarischen Regierung und Teneriffas Inselverwaltung bis zu dem Zeitpunkt noch nicht gelungen, einen legalen Weg zu finden, um das letzte Hindernis zum Bau des Hafens, die geschützten Seegraswiesen, aus dem Weg zu räumen.
Mit der Verabschiedung des neuen Artenschutzkatalogs, der unter anderem den Schutzgrad der Seegraswiesen herabstuft, ist für die Hafenbefürworter nun auch diese Hürde überwunden.
Die Hafengegner, Umweltschutzorganisationen sowie zahlreiche Einwohner Teneriffas, hoffen dennoch weiter. Von verschiedenen Seiten wurden bereits in den letzten Wochen alle Hebel in Bewegung gesetzt, um das Mammut-Bauprojekt, das eine der letzten noch ursprünglich erhaltenen Küstenzonen Teneriffas zerstören würde, doch noch zu verhindern.