Angekündigter Kapazitätsabbau verunsichert kanarische Hoteliers
(von Wochenblatt)
TUI und Thomas Cook kündigen für Anfang nächsten Jahres die Streichung von 15% der Flugkapazitäten an
Wer in diesen Tagen von Deutschland aus ganz kurzentschlossen noch einen Urlaub unter der kanarischen Sonne buchen möchte, wird sich wundern, wie wenige Plätze in den Maschinen zum Teil noch frei sind. Ganz anders sehen die Buchungspläne der Hotels auf den Inseln aus, in denen noch einige Lücken zu füllen sind.
Ausgebucht werden die Kanaren über Weihnachten und Neujahr wohl kaum sein. Doch das muss nicht unbedingt an mangelndem Interesse an den Ferieninseln im Atlantik liegen. Das Problem dürfte vielmehr die Verfügbarkeit von Flügen sein.
Die Aussicht auf bedeutende Kürzungen im kommenden Jahr bereitet der Branche allerdings noch größeres Kopfzerbrechen als die unmittelbare Buchungslage.
Der von TUI und Thomas Cook angekündigte Abbau von Flugkapazitäten im kommenden Jahr – vorerst ist die Rede von 15% – verunsichert zunehmend die kanarische Tourismusbranche.
Der Vorsitzende des Hotelierverbands der Provinz Teneriffa (Ashotel) machte kürzlich keinen Hehl mehr aus der langsam in Angst umschlagenden Besorgnis. José Fernando Cabrera geht schon jetzt davon aus, dass die Kanarischen Inseln durch den geplanten Kapazitätsabbau „stark betroffen sein werden“. TUI und Thomas Cook sind die wichtigsten Partner der kanarischen Tourismusbranche und sie bringen die meisten Urlauber auf die Inseln. Die Streichung von Flugkapazitäten beider Veranstalter würde zwangsläufig zu einem Rückgang der Urlauberzahlen aus Großbritannien, Deutschland, den Niederlanden und Skandinavien führen, weshalb die Sorge der Hoteliers durchaus begründet ist.
In einem Treffen mit dem kanarischen Regierungschef Paulino Rivero trugen die Vertreter der Hotelierverbände der Inseln ihre Sorgen vor und wiesen auf die Dringlichkeit von Maßnahmen in dieser Angelegenheit hin. An dem Treffen nahmen Vertreter der Hotelierverbände von Teneriffa und von Gran Canaria, die regionale Tourismusministerin sowie Mitglieder des Hotelunternehmerverbands von Lanzarote teil. Es müsse unverzüglich ein Treffen mit Vertretern von TUI und Thomas Cook stattfinden, um über den geplanten Kapazitätsabbau zu verhandeln und Lösungen zu suchen, forderten die Unternehmer. Für die ersten Monate des Jahres ist bereits eine 15%ige Reduzierung der Flugkapazitäten angekündigt; die Hoteliers befürchten jedoch, dass es – abhängig vom Buchungsverhalten der nächsten Monate – bis März sogar 25% sein könnten. Ausschlaggebend für die Korrektur nach oben oder nach unten sei das Verhalten des britischen und deutschen Reisemarktes.
„Wir müssen unbedingt mit TUI und Thomas Cook verhandeln, um den Kapazitätsabbau so gering wie möglich zu halten“, unterstrich José Fernando Cabrera. Die Hoteliers legen Wert darauf, dass das Treffen noch vor Ende dieses Jahres oder wenigstens vor Beginn der Reisemesse Fitur in Madrid (28.1.-1.2.2009) stattfindet.